Achensee-Umrundung - oben herum

Winni Mühlbauer - Trailrunning - Achensee-Umrundun oben herum - 13.9.19


13.09.19
Wunschkonzert mit Kröte
Winni

Als ich letztes Jahr Mitte November bei Kälte und Raureif auf die Seebergspitze bin, wußte ich, dass ich nochmal im Frühjahr hierher kommen werde, wenn alles blüht. Wenig später reifte die Idee, dass sich dafür eine große Achensee-Umrundung auf der mittleren Etage anbieten würde, also ohne Gipfel. Im Frühjahr aber lag lange Schnee. Die Bedingungen für diese mehr als 30km lange Tour mit 1300hm sollten aber ideal sein. Lange hatte ich Bammel, dass mir dieser Wunsch dieses Jahr nicht mehr erfüllt werden wird. Dann tauchte dieser Freitag mit Bilderbuchwetter auf.

Mit der Seilbahn gondel ich von Maurach aus hoch zur Erfurter Hütte (1834m) - man ist ja nicht mehr der Jüngste - und freue mich, als Rofanfan endlich wieder hier zu sein. Die erste Etappe hoch zum Steinernen Tor via Dalfazer Alm kenne ich gut, neu ist, dass ich seit meiner Erfahrung mit Wassermangel bei meiner Estergebirgsrunde vor gut zwei Wochen meine Versorgung umgestellt habe. Ausgestattet mit einer Softflask (0,5l) und Elektrolytabletten sollte ich keine brutalen Krämpfe mehr in den Adduktoren bekommen. So fülle ich bereits an dieser Alm die blaue Gummiwurst und löse eine Tab auf. Die zwei Liter Wasser in meiner Trinkblase sollten jetzt nur noch Reserve sein.

Großartig der Blick hinüber auf die Seeberg- und Seekarspitze, die über einen Kamm verbunden sind und deren steil abfallende Westflanken dem Achensee einen fjordartigen Charakter verleihen, weswegen dieser See auch Fjord der Alpen genannt wird. Auch wenn ich jetzt noch nicht daran denken wollte, dass mein Rückweg auf der anderen Seite des Sees über das Tal hinter diesem Bergmassiv liegt, schnaufe ich einmal tief durch und focussiere mich auf mein erstes Zwischenziel.

Die ersten 4km vergehen wie im Flug und bringen mich zum Steinernen Tor (1955m), einem Einschnitt im Verbindungskamm zwischen Klobenjoch und Streichkopf. Mein höchster Punkt heute. Klasse der tiefe Blick hinunter und entlang den steil abfallenden Felswänden, die mich eine Weile begleiten werden. Das Licht an diesem Vormittag ein Traum. Den vor mir liegenden Downhill bin ich schon mal Christian gelaufen, auf meiner bisher anstrengensten Tour: Hochiss und Unnützübeschreitung Mitte August 2017. Anfangs steil geht es hinunter in das Hochtal mit Almen und Latschen. Unten angekommen warten tiefe Kuhtrails mit batzigen Löchern auf mich, und prompt taucht mein rechtes Bein tief in die braune Pampe ein. Bald schlängelt sich der muntere und inzwischen trockene Trail durch Latschen und Felsbrocken in Richtung Kotalm. Flott geht es dahin, bis ich nach einem Übersteig eine Kante erreiche, an der es steiler wird.

Stramm geht es jetzt auf die Kotalm zu, danach weiter über eine Fahrstraße, und euphorisiert durch die Landschaft und mein Tempo rausche ich hinunter ... und bemerke viel zu spät, dass ich falsch sein muss. Kurzer Blick aufs Navi und den einen Kilometer steilen Fahrweg wieder rauf. Schuld bin ich, wenngleich ich es deppert finde, wenn man die Wandertafeln so an eine kleine Fichte anbringt, dass sie von oben kommend kaum zu sehen sind. Diese bringen mich wieder zurück auf die geplante Route, einen abwechslungsreichen Trail Richtung Kölgalmsattel. Nach gut 12km erreiche ich die Köglalm und mache eine Pause. Vor der Alm ein Brunnen. Ich drehe am Hahn. Wasser. Zweite Elektrolyt-Tab. Von einem Mountainbiker erfahre ich, dass der direkte Pfad hinunter nach Achenkirch unten beim letzten Gebäude - ein neueres Holzhaus - beginnt. Im Wald laufe ich bergab, erreiche eine Bank mit bildschönem Blick über den See und finde, dass diese Aussicht und der Trail, der mich hierhergebracht und bald ganz hinunter bringen wird, es wert waren, hierher zu kommen.

(wird fortgesetzt)

In the meantime: MANOWAR - "Sword of the Highlands" (A Tribute to Braveheart)

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Hochtal nach Steinernem Tor


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